Die vereinbarten Themen wurden wieder aufgegriffen und weiter besprochen:
1. Alternative Platzrunde
Der im Vorfeld übersandte Vorschlag zur alternativen Platzrunde wurde uns von den Fliegern genauer erklärt. Die blaue Linie ist die aktuell genehmigte Runde, die violett eingezeichnete der Vorschlag der Flieger.
Im Westen gäbe es eine Besonderheit:
- Landeanflug über „1“ erst einmal für alle Flugzeuge.
- Optional Ultraleichtflugzeuge können auch über „2“ landen.
- Start für alle Flugzeuge über „2“.
Durch den Vorschlag sollen Frauenricht, Mallersricht-Ziegelhütte, Neunkirchen und Weiden West entlastet werden. Leider klagen aktuell vermehrt Wiesendorfer über den Fluglärm, die eigentlich gar keinen haben dürften.
Wichtig bei der ganzen Sache ist natürlich die Einhaltung der Platzrunde, sonst bringt eine Verlegung gar nichts. Ein weiteres Argument, warum die Verlegung der Platzrunde mit einer Reduzierung des Flugaufkommens einhergehen muss.
2. Vorschlag der Flieger: Verlängerung der Startbahn (nicht Landebahn)
Die Flieger haben in unserem 1. Sondierungsgespräch aus Lärmminderungsgründen die Verlängerung der Startbahn (nicht Landebahn) angeregt. Sie erhoffen sich dadurch, die Fluggeräte früher in die Luft bringen und abdrehen zu können, um den Fluglärm dadurch für die Anwohner zu mindern. Bei einer Landung müsste aber weiterhin auf der bestehenden Landebahn aufgesetzt werden.
Diesen Vorschlag können wir von Seiten der BI aktuell nicht unterstützen, da wir keine Vertrauensbasis für solche baulichen Veränderungen haben. Es handelt sich hier unserer Meinung nach um einen „verdeckten“ Ausbau des Flugplatzes. Dieser wird keine Lärmminderung bringen, sondern die Attraktivität vermutlich zusätzlich steigern. Im ersten Gespräch haben wir den Vorschlag bereits sehr verhalten aufgenommen. Damals ging es zunächst nur um die Verlängerung in eine Richtung, der Vorschlag jetzt beinhaltet aber beide Seiten (je um ca. 150 m). Außerdem wäre im Osten die Verlängerung auf Privatgrund!
Wir sehen nur eine vermeintliche Entlastung für die Erststarts der „großen“ Flieger über Frauenricht. Bei Platzrundenflügen bringt dies unserer Auffassung nach keinen Effekt, da bei einer Landung weiterhin auf die bestehende Landebahn aufgesetzt werden muss.
Wie schnell wird dann im zweiten Schritt eine generelle „Verlängerung der Start- und Landebahn“ durch eine simple Betonierung gefordert. Außerdem würden zusätzliche Kosten anfallen, die nicht mit einer Reduzierung des Flugaufkommens einhergehen können.
3. Verbindliche Ruhezeiten
Dieses Thema ist uns sehr wichtig, gerade weil für Latsch, auch wenn wir weit über den 15.000 Starts und Landungen liegen, die „Landeplatz Lärmschutz Verordnung“ nicht greift.
Einen „echten“ Vorschlag zu verbindlichen Ruhezeiten haben wir leider nicht erhalten. Es war nur von 2 Stunden Mittagspause sonntags die Rede, die wir als nicht ernst gemeint eingestuft haben. Zum nächsten Termin erwarten wir dazu noch weitere Angebote. Die Schwierigkeit ist, dass die Flieger dazu nicht verpflichtet sind und der Flugplatz eine Betriebspflicht hat.